Wie die privaten Krankenversicherungen befürchten, werden Zahnbehandlungen zukünftig deutlich teurer als erwartet. Nach Angaben des PKV-Verbandes werden die Kosten sogar weit mehr als doppelt so stark steigen als vom Bundesministerium für Gesundheit veranschlagt. Dieses erwartet, dass Zahnärzte mit dem neuen Abrechnungsverzeichnis etwa sechs Prozent mehr Honorar bekommen. Der Verband der privaten Krankenversicherungen geht dagegen von einem realistischen Anstieg „um mindestens 14 Prozent aus“, der am Ende sogar bis auf 20 Prozent steigen kann.

Wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtete, seien davon nicht nur Privatversicherte, sondern auch Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung betroffen, die mehr als Standardversorgung bekommen.

Grund für die Warnung ist die aktuelle Überarbeitung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ). Die GOZ-Novellierung war seit Langem vorbereitet worden. Aufgenommen wurden rund 20 Posten für Behandlungen und Diagnoseverfahren, die es früher noch gar nicht gab. In einigen Fällen sollen auch Einzelposten höher bezahlt werden. Die neuen Bezahlregeln müssen vom Bundesrat gebilligt werden und sollen ab Anfang kommenden Jahres gelten.

Vertreter der Zahnärzteschaft sehen die Überarbeitung der GOZ als lange überfällig. Weder Qualität noch Kosten würden sich für die Patienten verschlechtern. 

Juni 2011